7. Jugendhilfetag Wuppertal (20.02.2025)
Lebenswirklichkeiten junger Menschen in der Jugendhilfe: Wahrnehmen. Verstehen. Gemeinsam gestalten
Wie erleben Kinder und Jugendliche ihren Alltag und ihr Aufwachsen in der Kinder- und Jugendhilfe? Welche Themen und Herausforderungen, Fähigkeiten wie Möglichkeiten bestimmen ihren Alltag? Wie können die Lebenswirklichkeiten junger Menschen gemeinsam so gestaltet werden, dass sie Kindern und Jugendlichen eine gute Entwicklung und soziale Teilhabe ermöglichen?
Unter der Überschrift „Lebenswirklichkeiten junger Menschen in der Jugendhilfe: Wahrnehmen. Verstehen. Gemeinsam gestalten“ stellt der 7. Jugendhilfetag Wuppertal diese Fragen in den Mittelpunkt.
Ausgangspunkt ist hierbei, dass keineswegs von der einen, von allen gemeinsam geteilten Lebenswirklichkeit auszugehen ist. Vielmehr sind Lebenswirklichkeiten plural und vielfältig sowie durch die Diversität der Kinder und Jugendlichen und ihrer jeweiligen Lebensbedingungen geprägt. Die jungen Menschen bringen ihre eigenen Biografien, Bedürfnisse und Perspektiven mit ein, die, zusammen mit den unterschiedlichen strukturellen Voraussetzungen, in der Vielfalt der Lebenswirklichkeiten ihren Ausdruck finden.
Auftrag der Kinder- und Jugendhilfe ist es, positive Lebensbedingungen für das Aufwachsen junger Menschen zu schaffen. Dabei spielen gesellschaftliche Bedingungen und aktuelle Krisen eine große Rolle. Zugleich trägt aber auch die Kinder- und Jugendhilfe selbst aktiv und wesentlich zur Gestaltung der Kindheiten und Jugenden ihrer Adressat*innen bei.
Diese Komplexität und Vielfalt der Lebenswirklichkeiten junger Menschen in der Jugendhilfe will der 7. Jugendhilfetag Wuppertal anhand unterschiedlicher Themenschwerpunkte – bspw. Digitalisierung, Migration, geschlechtliche Vielfalt oder Demokratie – beleuchten.
Einen besonderen Schwerpunkt bildet dabei die gemeinsame Gestaltung der Lebenswirklichkeiten. Die Perspektiven, Bedürfnisse und Interessen der jungen Menschen anzuerkennen und die Kinder und Jugendlichen aktiv in alle sie betreffenden Entscheidungsprozesse einzubeziehen ist ein essenzieller Bestandteil sozialpädagogischen Handelns. In der Konsequenz will auch der Jugendhilfetag Wuppertal anhand verschiedener Wege jungen Menschen in der Jugendhilfe selber Raum geben. Nur mit ihnen gemeinsam kann die Kinder- und Jugendhilfe so gestaltet werden, dass sie den vielfältigen Lebensrealitäten gerecht wird und den jungen Menschen echte gesellschaftliche Teilhabe ermöglicht.
Plenumsvortrag 1:
"Lebenswirklichkeiten junger Menschen in der Jugendhilfe – Jung sein können mit Zuversicht und Vertrauen"
von Prof. Dr. Karin Böllert – Universität Münster / Vorsitzende der AGJ
Foren:
In elf parallel stattfindenden Foren wurden verschiedene aktuelle Thematiken der Kinder- und Jugendhilfe präsentiert sowie diskutiert.
Forum 1: Demokratiebildung und Radikalisierungsprävention: WhatsApp & Co als Werkzeug des Rechtsextremismus
Dominik Schumacher – Wuppertaler Initiative für Demokratie und Toleranz e.V.
Orientierung Demokratie: Ein Praxisbericht mit Jugendlichen in der Jugendhilfe
Sebastian Rose – Bergische Diakonie
Moderation: Klaus Schmidt
Forum 2: Wie Kinder und Jugendliche eine kompetente Mediennutzung lernen: Medienbildung und Medienpädagogik in der Jugendhilfe
Andreas von Hören – Medienprojekt Wuppertal
Moderation: Ralf Stickler
Forum 3: Sexuelle und geschlechtliche Vielfalt als Lebensrealitäten junger Menschen
Mirjam Setzer – Systemische Beraterin, Queere Jugendarbeit
Moderation: Julia Anzalone
Forum 4: Junge Menschen mit unsicherem Aufenthalt: Auswirkungen auf Lebenswirklichkeiten und Soziale Arbeit in der Migrationsgesellschaft
Prof. Dr. Susanne Spindler – Hochschule Düsseldorf
Moderation: Arman Ertür
Forum 5: Inklusion – Lebenswirklichkeiten von jungen Menschen in der Kinder- und Jugendhilfe
Prof. Dr. Karin Böllert – Universität Münster / Vorsitzende der AGJ
Moderation: André Dobrick
Forum 6: Gewalt in den Lebenswirklichkeiten von Jugendlichen – Ursachen, Prävention, Intervention
Kirsten Maesch, Rebecca Schurrock – Kurve Kriegen, Wuppertal
Dr. Alfred Schwendener – Ostschweizer Fachhochschule
Moderation: Prof. Dr. Fabian Kessl
Forum 7: Hochrisikoverhalten in der Lebenswelt junger Menschen am Beispiel des Konsums psychoaktiver Substanzen
Jan Botzen – Beratungsstelle für Drogenprobleme e.V., Wuppertal
Patrick Busch – Beratungsstelle für Drogenprobleme e.V., Wuppertal
Moderation: Janina Jaegers
Forum 8: „Wir müssen das System sprengen.“ – Gemeinsam mit Careleavern die Jugendhilfe verändern?
Valeria Anselm – Autorin, Careleaverin und Aktivistin
Moderation: Theresa Abou Samra
Forum 9: Alles außer Kontrolle – Auswirkungen globaler Krisen auf die Psyche junger Menschen und wie diese unterstützt werden können
Dr. Dagmar Bäuml – Chefärztin Heilpädagogisch-Psychotherapeutisches Zentrum (HPZ), Bergische Diakonie
Sabine Moryson – Leitende Psychologin der Tagesklinik des HPZ, Bergische Diakonie
Moderation: Maria Jacob
Forum 10: Wenn selbst Kleinigkeiten zu teuer sind - Armut in der Lebenswirklichkeit junger Menschen
Prof. Dr. Peter Rahn – Hochschule für Wirtschaft und Gesellschaft, Ludwigshafen
Moderation: Kassandra Dahlmann
Forum 11: „Weil ich ein Heimkind bin.“ – Exklusionserfahrungen junger Menschen in der Jugendhilfe
Katharina Gundrum – Bergische Universität Wuppertal
Charis Hengstenberg – Bergische Universität Wuppertal
Moderation: Isabell Gruna
Plenumsvortrag 2:
"Partizipation als Schlüssel zur Gestaltung der Lebenswirklichkeiten junger Menschen in der Kinder- und Jugendhilfe"
von Dominik Ringler – Kompetenzzentrum Kinder- und Jugendbeteiligung Brandenburg
Download
- Info-Flyer
Hier können Sie den Info-Flyer zum Jugendhilfetag 2025 downloaden.